Sobald verstanden wurde, dass unser individueller Lebensweg das Ergebnis unseres Handelns und unser Handeln das Ergebnis unseres Denkens ist, liegt es nahe, zunehmend mehr Aufmerksamkeit aufs Denken und weniger aufs Handeln zu legen. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch sehr gut, schließlich wird so kontraproduktives Handeln reduziert.

Je präziser das Denken, desto präziser das Handeln – und präzises Handeln führt ohne unerwünschte Nebeneffekte zum gewünschten Ergebnis. Unpräzises Handeln hingegen führt oft zu Gegenwind. Unpräzises Handeln ist daher auf lange Sicht ineffizient – du bist vielleicht schnell, aber deine Schnelligkeit erzeugt unnötige Zusatzarbeit, die dann wieder Zeit und Energie kostet.

Deswegen kannst du durch Aktionismus allein kaum ans Ziel gelangen. Du handelst vielleicht sehr tatkräftig und fleißig, aber mangels Präzision erzielst du nicht das gewünschte Ergebnis. Bildhaft gesprochen: Du kannst mit der Schrotflinte noch so oft schießen – auf große Entfernung erzielst du auch mit dem zehnten Schuss keine Wirkung. Fleiß und Tatkraft allein sind nicht genug.

Weiter entfernte Ziele erfordern Präzision – sowohl beim Schießen als auch im Spiel des Lebens. Ohne hinreichende Präzision verpufft die abgegebene Energie ohne Wirkung zu erzielen. Deswegen ist es so wichtig, sich immer wieder Zeit zu gründlichem Nachdenken zu nehmen. Nur so ist präzises Vorgehen möglich. Alles andere ist die Schrotflinte – gut auf kurze Entfernung, wirkungslos auf Distanz.

Die Notwendigkeit des gründlichen und präzisen Denkens ändert aber natürlich nichts an der Notwendigkeit des Handelns. Erst die konsequente Umsetzung des guten Denkens führt zum Erfolg. Dazu kommt, dass erst das Handeln zu Feedback und neuem Input führt. Und beides ist erforderlich, um stetig weiter zu wachsen. Wie dein Körper braucht auch dein Geist Nahrungszufuhr von außen.

Ergo geht es immer um eine gute Balance von Denken und Handeln. Nur wer diese Balance im Leben findet, wird seine Ziele erreichen.

Um in diese Balance zu kommen, ist Selbsterkenntnis erforderlich. Du musst herausfinden, ob du mehr denken oder mehr handeln musst – und dann entsprechend handeln. Denn letztendlich ist Denken natürlich auch eine Form des Handelns – es verbraucht genauso Zeit und Energie wie äußeres Handeln. Dir einen Zeitblock für fokussiertes Denken einzuplanen und ihn dann auch tatsächlich zu nutzen, das ist Arbeit.

Es gibt drei Sorten von Arbeit: Geplante Arbeit, ungeplante Arbeit und das Planen von Arbeit. Auch hier kommt es auf gute Balance an, da nur geplante Arbeit das erfolgreiche Abwickeln größerer Vorhaben ermöglicht – aber ungeplante Arbeit immer anfallen wird und dich irgendwann unter sich begräbt, wenn du sie einfach ignorierst. Drum plane immer auch Zeit für ungeplante Arbeit ein – und natürlich auch für das Planen selbst!

Plane, denke und handle mit entschlossener Präzision. Das ist der Weg.

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